Leitungsebene (Führung)
Anleitung eines organisatorischen Wandels
(Leadership toward Organizational Change – Teil der Sechs Kern-Strategien zur Reduzierung der Anwendung von Isolierung und Zwangsmaßnahmen)
Beschreibung
Führungskräfte, die sich für die Umsetzung von Reformen, hin zu einer zwangsfreien Einrichtung (z.B. Krankenhaus) einsetzen. Menschen in Führungspositionen, stehen für eine Philosophie, die eine Reduzierung und/ oder Abschaffung von Zwang fordert. Die Umsetzung der in dieser Philosophie enthaltenen Werte und Vision durch alle Professionellen, wird von den Führungspersonen erwartet. Es werden die nötigen Ressourcen angeboten, um die Mitarbeitenden und die Abläufe dementsprechend zu verändern.
Wirkung
Die Art und Kultur der Führung ist entscheidend, um Änderungen in der Praxis zu bewirken und Isolation und Zwangsmaßnahmen zu reduzieren und/oder abzuschaffen.
Adressat*innen
Mitarbeitende, insbes. in Führungspositionen (Krankenhausleitung, Stationsleitung, Chefärzt*innen etc.)
Führungspersonen der lokalen Politik – können einen Schwerpunkt in der lokalen Gesundheitspolitik auf Vermeidung von Zwang in den Einrichtungen legen
Evidenznachweise
Sechs empirische Studien, sowie eine sog. „Grey-literature“-Studie, berichten über signifikante Reduzierung von Zwang. Die „Six Core Strategies“ fanden Anwendung im Krankenhauskontext (Erwachsenenpsychiatrie, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, und in der Forensischen Psychiatrie). Eine Haltung der Führungspersonen hin zu einer Abkehr von Zwang, führte, auch ohne Teil der Six-Core-Strategies zu sein, in mehreren Studien zu einer signifikanten Reduzierung der Anwendung von Zwang.
Quellennachweise
Six Core Strategies (National Association of State Mental Health Program Directors (NASMHPD) 2006)
Gooding, P. et al. (2018) Alternatives to Coercion in Mental Health Settings: A Literature Review, Melbourne: Melbourne Social Equity Institute, University of Melbourne.
Gaskin, C.J. et al. (2007). Interventions for reducing the use of seclusion in psychiatric facilities. Review of the literature. British Journal of Psychiatry